Ein unterirdischer Wald 1

Mit diesem mehrteiligen Beitrag zum Thema „Gemeinschaft fördern“ biete ich Dir durch ein persönliches Zeugnis eine hoffnungsvolle Perspektive auf die Gemeindelandschaft in Deutschland an. Der Inhalt der Beitragsreihe orientiert sich an einem Vergleich der Kirchengemeinde mit dem Bild eines Waldes.

Meinem Verständnis nach ist „ein Wald u.a. eine aus vielen Bäumen bestehende Pflanzenformation“. Daran angepasst ist meine Auffassung von „Gemeinde u.a. eine aus vielen Menschen bestehende Gemeinschaftsform“. Der Begriff des unterirdischen Waldes wird im Verlauf der Beiträge erklärt.

Der Gerechte wird sprossen

Der Gerechte wird sprossen wie die Palme, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen.“

Psalm 92,13

Das Zeugnis durch die Propheten in den Schriften der Bibel vergleicht an unterschiedlichen Stellen den Menschen mit einem Baum (z.B. Jes.61,3; Jer.17.7.8).

Selbst Jesus Christus wird in dieser Bildsprache z.B. „Spross aus dem Stumpf Isais (Jes.11,1) oder „Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich (Jes.53,2) beschrieben.

Unsere damalige Heimatgemeinde befand sich im Jahr 2016 nach einer starken Erschütterung in einem Abschnitt der Festigung und Neuausrichtung. In diese Stabilisierungsphase hinein hatten wir den Eindruck, dass Gott uns als Ehepaar in „neues Land“ ruft. Dieser Ruf hatte für uns zur Folge, uns ganzheitlich auf einen Ortswechsel vorzubereiten. In dieser Umzugsvorbereitung traf mich beim Bibellesen ein Satzteil aus den Schriften direkt ins Herz… 6 Worte verbanden sich mit meiner persönlichen inneren Wahrnehmung von uns als Teil der Gemeinde.

Ein heiliger Same ist sein Stumpf“ (Jes.6,13) sind die 6 Worte, die ich damals im Kontext des Kapitels aus dem Buch Jesaja las.

Dieses Bild vom Baumstumpf, das meine Sicht auf uns als Teil der Kirchengemeinde beschrieb, verbanden sich tief in meinem Herzen mit einem Schmerz der Zerbrochenheit…

… ja, ich nahm uns wie einen abgeholzten Baumstumpf wahr… vergessen, verworfen, abgeschrieben, stehengelassen… nutzlos, fruchtlos, hoffnungslos… gestorben, tot!

In den zurückliegenden Jahren hatten Stefanie und ich immer wieder intensiv für unsere Heimatgemeinde, und darüber hinaus auch für die Kirchengemeinde in Deutschland gebetet. Wir spürten dabei die Liebe Gottes für seine Gemeinde und empfanden Ehrfurcht darüber, welchen herausragenden Stand wir vor Gott als seine Gemeinde in der Welt haben.

Aber im Blick auf unseren Zustand als Kirchengemeinde empfanden wir auch Verzweiflung und Vergeblichkeit… Aber Moment mal, was steht da: ein heiliger Same ist sein Stumpf… dieser Baumstumpf ist ein Same… ein Baumstumpf als Same… ein Same…

„Aber Gott,“ platzte es aus mir heraus, „das bedeutet doch, dass noch Leben in dem Baumstumpf ist… es gibt Hoffnung!“

Mit diesen Gedanken erreichte Trost die schmerzenden Stellen in meinem Inneren und Hoffnung durchflutete mich plötzlich spürbar.

„Ich sehe einen toten Baumstumpf… Gott sieht einen heiligen Samen!“

Gezogen von der Hoffnung machte ich mich auf und durchforschte im Gespräch mit dem Heiligen Geist die Schriften der Bibel nach weiteren Hoffnungszeichen seiner Liebe für uns als Teil der Kirchengemeinde in Deutschland…

Was ich dann entdeckte und wie es weiterging, lest Ihr in den nächsten Teilen dieses Blogs mit der Überschrift: Ein unterirdischer Wald

Falls Du Dich durch diesen Beitrag angesprochen fühlst, dann hol doch Deine Bibel und geh am besten gleich mit Gott ins Gespräch über diese Perspektive der Hoffnung für Dich als Teil der Kirchengemeinde in Deutschland – „ein heiliger Same ist sein Stumpf“ (Jes.6,13).